Mein After-Baby-Body!

 

Zwischen Fressattacken, Sport und der Suche nach den eigenen Füßen.

Das klingt jetzt als Einstieg wahrscheinlich relativ arrogant und bescheuert aber ich bin wirklich mit einem tollen Körper gesegnet. Ich hatte noch nie Probleme mit Übergewicht, hatte noch keine Brüche oder schlimmere körperliche Notfälle, hatte eine problemlose und sehr angenehme Schwangerschaft und seit dieser weiß ich auch, was ein weiblicher Körper so alles wegstecken und ertragen kann. Aber genau deshalb, weil ich offensichtlich gute Gene habe, bin ich es meinem Körper schuldig ihn zu pflegen, fit zu bleiben und ihn bestmöglich zu behandeln. Natürlich war mir klar, dass ich in der Schwangerschaft zunehmen werde aber ich hatte das klare Ziel, die optimistische Hoffnung, nicht über 15 kg zuzulegen. Bei meiner Größe von 1,75 hatte ich ein Ausgangsgewicht von 60 kg vor der Geburt und damit sind 15-20 kg Gewichtszunahme völlig ok. Mit diesem Wissen ging es also los, das große Abenteuer Schwangerschaft und das noch viel größere Abenteuer: After-Baby-Body! (Der Körper nach der Schwangerschaft)

Vor meiner Schwangerschaft war ich so fit wie nie zuvor. Ich habe regelmäßig Sport gemacht und hatte dadurch tolle Effekte. Mein ständiges Frieren und die Müdigkeit waren wie weggezaubert. Außerdem habe ich auf Brot verzichtet (Warum lest ihr hier!) und meine Ernährung umgestellt. Diese beiden Tatsachen haben dann sogar die letzten Pölsterchen verschwinden lassen und auch die Cellulite musste sich verabschieden, dabei war sie doch so lang einer meiner treuesten Begleiter. Vielleicht sollte ich zum Thema Ernährung auch mal einen Blogbeitrag machen aber darum soll es hier jetzt nicht gehen. Nachdem ich von meiner Schwangerschaft erfahren habe, habe ich vor allem in den ersten 3 Monaten komplett auf Krafttraining verzichtet. Klar, ich bin weiter viel gelaufen und Fahrrad gefahren aber meine Handeln und Geräte habe ich nicht mehr angefasst. Eigentlich wusste ich, dass Sport in Maßen absolut nicht gefährlich ist. Ich glaube in der Anfangszeit war ich einfach zu unsicher was ich Tun und Lassen sollte, natürlich wollte ich nichts riskieren, was dem Baby schaden könnte. Und sind wir doch mal ehrlich, eine Schwangerschaft ist doch eine hervorragende Ausrede um sich mal zurückzulehnen. Leider dauert mein Zurücklehnen mittlerweile fast ein Jahr !!! Wenn ich es schreibe fühle ich mich noch schäbiger. Ich habe erst diese Woche wieder mit dem Training angefangen. Nachdem die kritischen Monate der Schwangerschaft um waren, habe ich einfach den Moment verpasst. Ich war bis zur Geburt super aktiv aber meine Sportmatte hat Staub angesetzt. Viele Leute sagen zu mir: “Du musst dir ja keine Gedanken machen, du bist ja schlank.” Das stimmt sicher aber diese Tatsache ist dennoch mit Arbeit verbunden. Ich kann nicht alles in mich hineinstopfen und halte meine Maße. Es ist eine Kombination aus gesundem Essen und Bewegung. Den besten Beweis dafür hat mir der 5. Monat meiner Schwangerschaft geliefert. Ich nenne ihn den “Sofa-Monat”. Ich dachte es wäre eine gute Idee sich nur noch so viel wie nötig und so wenig wie möglich zu bewegen und es kalorienmäßig mal richtig krachen zu lassen. “Warum auch nicht, ich bin doch schwanger.” Was für eine Scheiß-Idee! Es ist unvorstellbar wie schnell der Körper auf solche grandiosen Einfälle reagiert. Nach 2 Wochen Süßkram und Bewegungsmangel war ich tot müde, mir tat alles weh und ich hatte ständig Kopfschmerzen. Mir war sofort klar, was ich mir und auch meiner Zumba-Maus damit antue, wenn ich so weiter mache. Schlimmer als diese Erkenntnis war dann allerdings der Blick auf die Waage: 69,9 kg. Im 5. Monat!!! Ich hatte also schon jetzt 10 kg zugenommen und es war gerade mal Halbzeit. Warnschuss verstanden, zurück zu alten Essgewohnheiten. Natürlich isst man mehr in der Schwangerschaft aber wieso um alles in der Welt müssen es Frau Süßkram und Herr Fettmist sein? “Unschwanger” stopfe ich mich doch auch nicht mit diesem Mist voll, warum sollte ich das also meinem Baby zumuten? Nachdem ich wieder die Lust an der Bewegung und dem gesunden Essen gefunden hatte, ging alles besser und einfacher. Ich hatte endlich meinen Körper wieder und der Rest der Schwangerschaft war ein Traum.

Kurz vor dem errechneten Geburtstermin und damit zur Geburt hatte ich dann 18 kg zugenommen, für mich absolut akzeptabel. Ich habe es geliebt schwanger zu sein, weil es mir körperlich super ging und nur die kleine runde Murmel zu wachsen schien. Allerdings habe ich mich auch riesig auf den Moment gefreut indem ich meinen Körper wieder für mich habe, die Winterjacke wieder zugeht, das Anziehen der Schuhe nicht mehr nervt und man längst vergessen geglaubte Körperteile wiederentdeckt. Dennoch muss ich zugeben, dass ich nach der Geburt etwas geschockt war. Ich hatte mein wunderschönes 3 Kilo-Baby im Arm aber mein Bauch hatte sich überhaupt nicht verändert. Die Kugel war vielleicht nicht mehr so prall wie zuvor aber ich hatte noch immer einen dicken Bierbauch dran. Vielleicht hätte ich mich dazu belesen sollen, dann wäre mir klar gewesen, dass das 24 Stunden nach der Geburt völlig normal ist. Natürlich sagen alle: “Das ist doch nicht wichtig, du hast gerade ein gesundes Kind bekommen.” Damit haben sie auch zu 100 Prozent recht,  aber für mich war immer klar, dass ich eine schlanke und fitte Mami sein möchte. Sicher war ich nach der Geburt dann aber etwas übermotiviert, die Hormone. 🙂 Ich habe ein klares Ziel vor Augen: Als wir letztes Jahr in Griechenland im Urlaub waren (hier geht es zum Reisebericht mit tollen Bildern), da war ich übrigens schon schwanger, habe es euch aber noch nicht verraten. 🙂 Vielleicht entdeckt ihr ja das versteckte Bäuchlein auf den Bildern. Zurück zum Thema. Als wir letztes Jahr in Griechenland im Urlaub waren habe ich 2 junge, schlanke Mamis mit ihren zuckersüßen Zwergen gesehen. Ich glaube die Mütter hatten ca. mein Alter und sie sahen einfach unfassbar gut in ihren Bikinis aus. Die Kleinen waren vielleicht 1 und 3 Jahre aber hätte man sie nicht am Strand spielen sehen, hätte man die Damen nie als Mami vermutet. Ich fand das wirklich sehr bewundernswert und genau da möchte ich auch hin. Wir fahren dieses Jahr im Juni wieder in das gleiche Hotel und haben hoffentlich Bikiniwetter. ich kann es kaum erwarten mit meiner kleinen (dann 6 Monate) Motte am Strand zu spielen und stolz auf meinen gesunden After-Baby-Body zu sein.

Im 2. Teil erfahrt ihr dann warum ich den körperlichen Zustand nach der Geburt völlig unterschätzt habe, was die Beach-Figur und das Training im Moment machen, warum es für mich unvorstellbar ist schon 8 Wochen nach der Geburt wieder schwanger zu werden und warum mich der Effekt des Stillens umgehauen hat.

Und jetzt seid ihr dran, was gab es während euren Schwangerschaften zusätzlich auf die Hüften? Und noch viel spannender, was ist davon noch da? 🙂 Wie egal war es euch, wie schnell danach ihr wieder gut ausseht?

PS: Ich fand diesen Text zum Thema “Stillen” sehr interessant (hier der Link). Früher habe ich das immer für sehr animalisch gehalten, konnte mir nicht vorstellen wie es ist, wenn so ein kleines Monster an meiner Brust hängt. Mittlerweile sehe ich das ganz anders. Auch mehr dazu im 2. Teil.

Hier geht es zu:

Die Geburt – Wenn alles anders kommt!

Briefe an meine Tochter Liva.

Woher kommt der Name Liva.

2000 Kilometer mit Baby an Bord!

4 Gedanken zu „Mein After-Baby-Body!

  • März 17, 2018 um 4:14 pm
    Permalink

    Ich bin eine Sportfaule . Ich bewundere dich für deine Disziplin beim Sport und bei der Ernährung! Sieht man bei mir auch 🤷🏽‍♀️ Gewichtszunahme war bei beiden überdimensional – trotz ärztlichen Entwässerungsdiäten 🙈

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  • März 17, 2018 um 9:50 pm
    Permalink

    Sehe es genau wie du: mein Körperbist mir sehr wichtig und der After-Baby-Body wirklich ein Thema- ich will gesund, stark und ja auch attraktiv sein. Denn dann geht es meiner Seeld auch gut. In der 1. Schwangerschaft habe ich 20kg zugenommen(Fressattacken!), das war nicht schön und ging ein Jahr lang nicht runter. In der 2. dann 15kg, das habe ich jetzt nach 5 Monaten wieder runter(diesmal hat das Stillen geklappt und die Kilos sind gepurzelt). Mein Beckenboden hatte mir aber ein Strich durch die Rechnung beim Sport gemacht. Das habe ich unterschätzt und meine Ärztin hat mich von meinem Cross-Stepper regelrecht weggezogen. Versuche jetzt die Übungen zu machen um bald wieder mehr Sport machen zu können.

    Antworten
  • März 18, 2018 um 10:13 pm
    Permalink

    Ich kann tatsächlich deinen After-Baby-Body Beitrag erstaunlich „schlecht“ kommentieren!!!
    Keine Sorge, es liegt kein technisches Problem vor.
    Und dein Text ist toll!
    Deine Ansicht auch absolut verständlich!
    Man muss sich in SEINEM Körper wohl fühlen!!!
    Jedoch finde ich, sollte die Balance stimmen, denn wie du schon schreibst ist so ne Schwangerschaft / Geburt echt absolut der absolute Wahnsinn an Leistung des menschlichen Körpers.
    Und da sollte man wirklich NICHT zu früh / zu verbissen zum „alten Körpergefühl“ zurück wollen.
    (Die Bauchdecke wird sich ggf. niemals mehr wie zuvor anfühlen!?)
    Nicht ganz ohne Grund sagt man:
    Ein Kind kommt 9 Monate – ein Kind geht 9 Monate.
    Ich glaube, das ist ein recht guter / beruhigender Wegweiser!!!

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  • März 20, 2018 um 1:56 pm
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    Deine Einstellung ist toll. Auch dass du schon die meiste Zeit der Schwangerschaft bewusst über Ernährung und Bewegung nachgedacht hast, erleichtert im Nachhinein vieles.
    Ich habe bei beiden Schwangerschaften gar nicht mal so viel zugenommen. Das erste Mal 14 kg und das zweite Mal 16 kg. Trotzdem sind nach der ersten Geburt ganze 8 kg übrig geblieben, für die ich über ein Jahr gebraucht habe. Und nach der zweiten Geburt sind ganze 10 kg hängen geblieben, an denen ich nach wie vor hartnäckig arbeite. Vor allem durch gesunde Ernährung und mehr Bewegung…je nachdem wie es die Zeit zulässt.
    Allerdings habe ich schon seit der Kindheit immer mit etwas zu viel Speck zu kämpfen und nehme grundsätzlich sehr schnell zu.
    Manchmal denkt man sich, hey das ist doch irgendwie unfair. Aber schlussendlich hat man sein Glück selbst in der Hand und von nix kommt auch nix.
    Also weiterhin viel Erfolg auf dem Weg zum Super-Body. 😊

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