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1000 Kilometer für ein Foto

 

 

Für den Kicker Jan Kliment nehmen zwei Stuttgarterinnen den Weg nach Kopenhagen auf sich.

Es gibt Fans, Groupies, Ultras, Fanatiker, Anhänger und Sympathisanten und es gibt diese Menschengruppen im Sport, in der Politik, in der Musik, in der Kunst, eigentlich in allen Lebensbereichen. Doch zwischen Fan und Fan gibt es eben doch Unterschiede oder würdet ihr für euren Lieblingssänger, Lieblingskicker oder Lieblingsschauspieler 1000 Kilometer in ein anders Land fahren, nur um ein weiteres Foto mit eurem Star zu machen? Ich habe zwei tolle Mädels getroffen, die genau das getan haben, Steffi und Tanja.

Bevor es mit dem Text losgeht muss ich mich aber für meine endlose Abwesenheit entschuldigen. Der letzte Text ist bereits eine Woche her und nach diversen schriftlichen Forderungen von meinen heißgeliebten Stammlesern, ist mein Gewissen noch schlechter, als es sowieso schon war aber ich habe hervorragende Ausreden. 🙂 Wir hatten eine Woche Schwabenbesuch und damit war ich als Hotelmutti, Fremdenführer, Köchin und Kopenhagen-Fachfrau gefragt, ein absoluter Fulltimejob. 🙂 Außerdem bin ich meinem neuen Job nachgegangen aber dazu in der kommenden Zeit mehr. Entschuldigung für die lange Pause, ich werde mich bessern. Nun aber zu Steffi und Tanja:

“Als Jan zum VfB Stuttgart gewechselt ist, war mir seine Art sofort sympatisch. Ich mag es wie er mit den Fans umgeht.” Während Steffi das sagt leuchten ihre Augen. Sie hat bereits unzählige Bilder mit ihrem Star, auch auf ihrer Handyhülle ist er abgebildet. Für einige von euch wird das sicher befremdlich klingen, ungewöhnlich ist es auf jeden Fall. Ich kann mich nicht in die Zuneigung zu einem Kicker hineinfühlen aber ich weiß, wie es bei mir und “Die Ärzte” immer war. Falls es noch Personen auf diesem Planeten gibt die nicht wissen, dass ich Farin Urlaub (den Sänger dieser Band) vergöttere, jetzt habt auch ihr diese wichtige und unumgängliche Info. 🙂 Als ich begann auf die Konzerte der Band zu gehen wollte ich immer ganz vorn stehen. Ich wollte Farin gegenüberstehen, ich wollte das er weiß, dass es mich gibt. Immerhin wusste ich ja auch mit Nachdruck und voller Hingabe, dass es ihn gibt. Und natürlich bin auch ich der Band hinterher gereist. Immer in einem kleineren Rahmen und nicht ins Ausland aber vier, fünf Stunden bin ich auch mit dem Auto durch die Republik gegurkt.  Wahrscheinlich finde ich deshalb auch die Geschichte von Steffi und Tanja so faszinierend und verständlich. Der einzige Unterschied zwischen unseren Fanlieben ist wahrscheinlich der Stolz. Egal ob bei meinen Lieblingsbands oder bei beruflichen Interviews mit diversen Promis (Udo Lindenberg, Billy Tallent, Matthias Schweighöfer usw), ich habe nie Selfies gemacht oder Autogramme geholt. Ich wollte immer auf einer ebene mit den Promis sein, war zu stolz, um nach einem Bild zu fragen. Wahrscheinlich ist das totaler Schwachsinn. Ich bin mir nicht ganz sicher ob es einen Unterschied macht, ob man in der ersten Reihe eines Konzertes sabbert oder ein Bild mit seinem Star macht. Die beiden Mädels machen sich da nicht so viele Gedanken, sind deutlich unkomplizierter, sie genießen den kurzen Moment mit ihrem Star und wiederholen ihn einfach immer wieder. Sie sind nicht zu stolz zu fragen, sie kommen immer wieder, werden den Selfies nicht müde.

Im Vordergrund steht für Steffi der Fußball: “Natürlich bin ich immer noch hauptsächlich VfB-Fan aber als die Nachricht kam, dass Jan nach Brondby wechselt, war das erst einmal nicht so toll. Aber natürlich habe ich den Wechsel verstanden.” Die beiden Stuttgarterinnen gehen regelmäßig zum Training des Zweitligisten und haben natürlich Dauerkarten für die Mercedes-Benz Arena.  Für die Beiden stand schon länger fest, dass sie einen Kopenhagen-Trip mit einem Wiedersehen mit ihrem Idol verbinden wollen. Nicht so einfach, es musste ja ein Auswärtswochenende des VfB und ein Heimspielwochenende von Brondby IF sein. Aber dann wir eben alles den Spielplänen angepasst. Niemals würden sie ein Heimspiel des VfB verpassen. Die Belohnung für die 12-stündige Autofahrt war dann, dass Jan Kliment wusste, wer da vor ihm stand. “Ich weiß nicht, ob es an den VfB-Sachen lag, die wir anhatten aber Jan hat sofort gemerkt, dass wir aus Deutschland sind. Er hat sich wirklich gefreut, dass wir da waren”, weiß Steffi. Das bestätigt auch der Stürmer: “Ja, ich kenne die Mädchen. ich habe ihnen nach dem Spiel gesagt, dass ich mich an sie erinnern kann. Verrückt, dass sie extra aus Deutschland kommen.” Der Lohn für die lange Reise war sicher die Art und Weise, wie der Kicker mit den Beiden umgegangen ist. Locker, freundlich, fast schon freundschaftlich hat er die Mädels begrüßt, alle Foto- und Autogrammwünsche erfüllt und Smalltalk gehalten (siehe Video). Steffi hat mittlerweile auch eine Fanseite für Jan Kliment ins Leben gerufen, tauscht sich über Facebook und Instagram mit anderen Fans des Kickers aus: “Ich habe gute Freunde durch die Kliment-Fanseiten gefunden, man versteht sich super untereinander.” Nur eines haben die beiden Fußballfans an diesem Tag zu kritisieren: ” Die dänische Liga kann man ja leider nicht mal auf Sky verfolgen.” Natürlich finden die Beiden dennoch immer Mittel und Wege, auf dem neusten Stand zu bleiben, was ihr Idol angeht. Und eine Hoffnung bleibt: Im Moment ist Jan Kliment nur eine Leihgabe, vom VfB an den dänischen Erstligisten. Vielleicht gibt es ja bald wieder Bilder aus Stuttgart und wenn nicht, Dänemark ist im Sommer besonders toll. 🙂

Wenn es sich irgendwann mal anbietet und ich mich selbst bloßstellen möchte, verrate ich euch noch die Geschichte von mir und Robbie Williams. Eher von mir -wie ich hysterisch heulend vor Robbie Williams stand, nichtssagend mit seinem Mikro vor meinem Mund, völlig aufgelöst starrte- und Robbie Williams. Aber dieses Bonbon hebe ich mir noch auf. 🙂 Habt eine tolle Restwoche!

Hier wie immer noch ein paar Links zum Thema:

So geht es im dänischen Fußball zu.

Meine Fan-Liebe für “Die Ärzte”.

Wie man in Dänemark kostenlos ins Fußballstadion kommt. 

 

 

5 Gedanken zu „1000 Kilometer für ein Foto

  • März 8, 2017 um 9:15 am
    Permalink

    Freue mich wieder vor dir zu lesen!
    Respekt an Steffi und Tanja, tolle Sache.
    Ich nehme auch jedes Jahr den weiten Weg nach Dresden auf mich 🙂 um bei Kaisermania in der 23 Reihe zu stehen und mit meinen verrückten Liebsten “Bibi, “Mandy”, “Susi” und “Michi” dem wunderbaren Roland zu bejubeln.
    PS: Behalte die Geschichte mit Robbie Williams ruhig noch ein bisschen für dich! Die wollte ich “in meiner Version” an die BILD verkaufen, wenn du mal richtig berühmt bist!

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  • März 8, 2017 um 1:13 pm
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    Robbie Williams spielt am 26. Juni in Dresden – steht gerade in der Zeitung. Da ich zu wissen glaube, dass das Ereginis, welches deine Schwester an die DILD Zeitung verkaufen möchte, auch in Dresden stattgefunden hat, wäre das doch DIE Gelegenheit mal wieder hierherzukommen. Und aus alter Tradition würde ich sehr gerne mal wieder meine ehemalige Mitbewohnerin zum Übernachten begrüßen dürfen!!!! 🙂

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    • März 8, 2017 um 3:00 pm
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      Robbie ist im Sommer in Kopenhagen und ich habe Karten 🙂 Nur das Heulen und Sabbern fällt aus, Mr. Z ist mit 😀

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  • August 27, 2017 um 9:07 pm
    Permalink

    Ich weis das kommt hier leider etwas spät.
    Ich wollte mich nochmal ganz herzlich dafür bedanken das du mir ermöglicht hast Jan zu treffen und uns infos gegeben hast =).
    Wir hatten eine echt tolle Zeit in Kopenhagen das tolle Spiel die Stadt und natürlich das Training das wir dank dir besuchen konnten.
    Vielen Vielen Dank dafür
    Liebe Grüße Steffi

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