Kunstwerke aus Sand – wie hält denn sowas?
Als erstes möchte ich ganz kurz meine längere Abwesenheit entschuldigen aber ich hatte gute Gründe. Letzte Woche bin ich von meiner “Deutschlandtour” zurück gekommen und musste mich erstmal wieder im dänischen Alltag zwischen Sprachschule, Saisonstart und Berufsleben zurecht finden. Aber jetzt bin ich wieder voll für euch da. In diesem Monat könnt ihr euch noch auf zwei besonders tolle dänische Sehenswürdigkeiten freuen und meine neue Blog-Kategorie geht an den Start. Es wird also viel zu lesen geben.
Heute starte ich mit einem dänischen Event, dass es schon seit vielen, vielen Jahren gibt. Letztes Jahr war ich ganz frisch nach Dänemark gezogen und habe das Sandskulpturenfestival in Søndervig ganz knapp verpasst. Aber durch meine vielen dänischen Facebook-Gruppen habe ich immer wieder tolle Bilder gesehen und wollte in diesem Jahr unbedingt vor Ort sein. Und es hat geklappt! Zusammen mit meinen Eltern habe ich mich von Solrød Strand auf den 4-stündigen Trip nach Jütland gemacht. Auf der Karte könnt ihr unsere Reise nachempfinden, 2 tolle Brücken, einmal Maut und viele Autokilometer. Wer hat eigentlich behauptet, dass dieses Land klein ist?? Aber was soll ich sagen, die Reise war es wert!
Bereits zum 15. Mal in Folge findet das Sandskulpturenfestival von Ende Mai bis Oktober statt. Kaum zu glauben, dass die atemberaubenden Figuren eine so lange Zeit und vor allem die dänische Witterung, mit viel Wind und Regen, so gut wegstecken. In diesem Jahr lautet das Thema: “Das Leben unter der Meeresoberfläche.” Dabei wird auch äußerst kritisch auf die Verschmutzung der Weltmeere hingewiesen, wie ihr auf manchen Fotos sehen könnt. Knapp 150.000 Gäste haben 2016 zu einem Besucherrekord geführt. Natürlich werden die Sandkunstwerke besonders stabil gebaut, damit sie die Ausstellungszeit gut aushalten. “Der Sand muss genau die richtigen Körner enthalten und einen ganz bestimmten Lehmgehalt haben.” So kann man es auf der Homepage des Festivals nachlesen (http://www.sandskulptur.dk/). Und weiter: “Zuerst wird der Sand in große viereckige Blöcke gestampft. Die Blöcke werden einzeln aufeinander gebaut, so wie Bauklötze. Während des Stampfens wird der Sand mit Wasser übergossen, damit er besser bindet. Haben die Blöcke die gewünschte Höhe erreicht, beginnt der Sandbildhauer mit der Modellierung seiner Skulptur. Er beginnt an der Spitze und arbeitet sich schrittweise nach unten vor. Der Bildhauer muss ständig dafür sorgen, dass die Proportionen stimmen. Es gibt hier kein Rücktrittsrecht. Man braucht etwa 60 Stunden und 12 Tonnen Sand, um eine 4 m hohe Sandskulptur zu formen.” Allein die Vorbereitung der Skulpturen ist also mehr als beeindruckend. Selbst bei Regen muss man sich keine Sorgen um die Kunstwerke machen, das Wasser durchsickert die Skulptur nur. Im Inneren werden die Skulpturen sogar von der Feuchtigkeit zusammen gehalten. Den Sand gewinnen die Veranstalter aus einer nahegelegenen Kiesgrube. Dem Sand werden keinerlei andere Mittel zugeführt und dennoch halten sie Skulpturen 3-4 Monate.
“Vor allem die 200 Meter lange und 7 Meter hohe Skulpturenwand ist ein Publikumsliebling, der jedes Jahr wieder als besonderer Anziehungspunkt des Festivals hervorgehoben wird.” Diesen Satz findet man ebenfalls auf der Homepage des Veranstalters. Bei unserer Ankunft war ich ehrlich gesagt erstmal etwas enttäuscht, von der Größe des Ausstellungsplatzes. Durch die vielen Bilder die ich immer gesehen habe dachte ich, dass man dort durch eine Art Sandwelt läuft und es einfach mehr Figuren gibt. Aber die kunstvoll gestaltete Wand ist sehr übersichtlich. Dennoch hat mich das Handwerk und die Figuren absolut überzeugt. Wir waren in der Woche da und hatten viel Platz und Zeit die Werke auf uns wirken zu lassen.
Wenn ihr also einmal die Chance bekommt beim Sandfestival in Søndervig dabei zu sein, ein Besuch lohnt sich. Ich fand die Kunstwerke wirklich sehr faszinierend und wunderschön. Auf den Fotos könnt ihr auch super erkennen, auf wie viele Details geachtet wurde. Kunst ist eben Kunst 🙂
Unglaublich ,daß auch Regen diesen Kunstwerken nichts anhaben kann. Eine wirkliche Meisterleistung.. Und wieder haben wir durch Deinen Blog eine neue Seite Dänemarks kennen lernen dürfen.
Das Kühlschrankbild ist sehr beeindruckend…. Den Niedlichkeitspreis bekommt natürlich die Robbe!!!! Ansonsten wie du schon sagst, kaum zu glauben, dass die Kunstwerke so lange halten. Tolle Sache das!!!
Hej, wirklich faszinierend.
Ich war letztes Jahr dort und kam aus dem Staunen nicht mehr raus.
Dieses Jahr werd ich aber mit der Sandskulpturenausstellung in Blokhus vorlieb nehmen müssen, nach Søndervig wirds eher zu weit.
Lass mich wissen wie es war.
Ich werde den Trip zu den Skulpuren auch nur noch einmal machen, wenn es irgendwie anbietet oder mit etwas anderem verbinden lässt.
Werd ich machen. 🙂
Diese lange Fahrt hat sich auf alle Fälle gelohnt.Es gab unterwegs immer was interesantes zu sehen.Die Sandfiguren waren sehr beeindruckend u.riesig.
Pingback:Aarhus - "Den Gamle By" - Kristina vom Dorf