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Ein dänischer Tagtraum

 

Ein dänischer Tagtraum

Heute war es also soweit, der erste große dänische Abend mit den Arbeitskollegen von Alex stand an. Die Dänen sind gesellig und “hygge” wurde mir gesagt. Die Herausforderung solcher Treffen wäre in Deutschland die Tatsche, dass alle Menschen um dich herum unbekannt sind und du die/der Neue bist. Hier in Dänemark kommt natürlich auch die Sprache erschwerend hinzu. Also dann, das Schulenglisch rauskramen und los geht es. Ach ja, dänisch kann ich ja auch: tak – danke, da kann mir niemand vorwerfen ich sei unhöflich 🙂

Ich konnte nicht wissen, dass ich an diesem Abend auch mein zweites Langenreinsdorf finde. Ich hatte vorher noch nichts über Birkerod gehört und kannte auch die Location nicht, in der das Treffen stattfinden sollte. Welch ein warmes Gefühl überkam das Mädchen vom Dorf, als es plötzlich vor einem Bauernhof stand. Es wird keinen überraschen, dass meine Mutter meine “Auswanderung” nicht ganz ohne Sorgen betrachtet. Fremdes Land, fremde Menschen, noch keinen Freundeskreis und keine Mama wenn ich krank bin. Aber es gibt keinen Grund dafür, im Moment ist Dänemark deutlich ländlicher, als es Leipzig und vor allem Stuttgart je waren. Als ich die Pferdekoppel in Birkerod sah, habe ich kurz den Grund meiner Reise vergessen und mein dörflicher Zauber hat gewirkt, die Pferde haben meine Nähe gesucht und ich war plötzlich mittendrin, in meinen Erinnerungen an mein Pony Jimmy, an Langenreinsdorf, Opa Kurt und die ganze verrückte Gang. Aber nicht wehmütig oder traurig, eher glücklich über meine tolle Heimat in Sachsen und mein neues Zuhause in Dänemark. Es hat mich noch einmal mehr darin bestätigt, dass das Leben auf dem Dorf – in der Natur- durch keine bunte Großstadt dieser Welt zu ersetzen ist. Wer schon mit Pferden zutun hatte weiß, was sie beim Menschen auslösen, indem sie einfach nur dastehen, mit ihren großen brauen Augen und unfassbare Ruhe ausstrahlen. Nach einem 15 minütigen Schwelgen und Genießen wurde ich aus meinem Tagtraum gerissen: Das Treffen!

Was soll ich sagen, die Dänen sind gesellig. Die Location war mit Liebe hergerichtet und es kam nie das Gefühl auf, dass man sich fremd ist oder nichts zu erzählen hat. Das Essen war hervorragend, einige der bunten Salatkreationen wird es sicher auch bald unter meinen Rezepten geben. Es wurde auf dänisch, englisch und sogar deutsch geplaudert und gelacht. Es ist ein schönes Gefühl zu spüren, wie sich die Dänen für deine Kultur interessieren und wie wichtig es ihnen ist dir zu zeigen, dass sie ihr Schuldeutsch nicht verlernt haben. Ich glaube von ein paar meiner heutigen Bekanntschaften werdet ihr noch hören. Es war zum Beispiel eine Autorin dabei. Sie steht derzeit in der dänischen Bestseller-Liste auf Platz 4, mit ihrem Buch über den Darm :-D. Der Abend war rundum gelungen und macht  Lust auf mehr HYGGE und die wilden Dänen. Hai hai (heißt Tschüss)

Und Mutsch: Mir geht es hier richtig gut! 🙂

 

4 Gedanken zu „Ein dänischer Tagtraum

  • September 9, 2016 um 8:49 am
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    Wenn du weiter so schreibst, heult nicht nur deine Cousine beim Lesen deiner Artikel :-*

    Antworten
  • September 9, 2016 um 11:27 am
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    Ich freu mich schon, auch bald das HYGGE kennenzulernen ✌

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  • September 9, 2016 um 6:29 pm
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    Dein Glück am Ende hast du noch den ganzen Artikel gerettet.Mutter geht garnicht.
    Bleibe trotzdem dein größter Fan.

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  • September 11, 2016 um 6:28 pm
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    Ich freu mich so! Ich lerne seit 1,5 Jahren schwedisch und die Vokabeln sind genau gleich – hej, hej und tack…. Wenn wir dich also besuchen kommen, können wir ein deutsch-dänisch-schwedisches Plauderstündchen abhalten!

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