Interview mit Udo Lindenberg
In meinen zwei Jahren bei der Leipziger Volkszeitung hatte ich das große Glück tolle, interessante, verrückte und faszinierende Menschen zu treffen. Udo Lindenberg hat für mich alle diese Eigenschaften in einer Person vereint. Ich habe mich schon deshalb auf Udo gefreute, weil mein Onkel ein fanatischer Fan des Altrockers ist. Ich hatte ehrlich gesagt keine wirkliche Meinung zu Lindenberg, wusste aber natürlich wie bekannt und erfolgreich er seit Jahrzehnten (gefühlten Jahrhunderten 😉 ) in Deutschland mit seiner Musik ist. Gedreht wurde in der „Red Bull Arena“, Udo warb für seine Stadiontour. Das große Interesse der Medienvertreter hat mich nicht wirklich überrascht, wo Udo ist, ist immer etwas los. Vor der Veranstaltung wurden keine Interviews fest zugesagt, locker, dass ist eher Udos Ding. Wirklich unlocker schienen dagegen die Pressesprecher und Medienbeauftragten von Lindenberg zu sein, die Chance auf ein Interview gering. Nach der Präsentation und einem Ständchen mit dem Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel kam es doch zum Interview, weil sich Udo für ALLE Zeit genommen hat und so viel entspannter ist als sein Umfeld.
Ich saß neben ihm auf der Couch und er kroch so nah an mich ran, dass es ein Meisterwerk meines Kameramannes war, nur ihn im Bild zu haben. Natürlich hatte er sich eine Zigarre angezündet und das Atmen fiel nicht nur durch seine Nähe schwer. 🙂 Wir kamen ins Plaudern und auf meine Fragen ist er irgendwann gar nicht mehr eingegangen. Wir sprachen über Hobbys, Figurprobleme, meine Zukunftspläne und seine Leidenschaft fürs Joggen. Er schwelgte wie so oft in den Geschichten aus DDR Zeiten und wünschte sich eine bessere Welt. Dieses Interview lief alles andere als nach Plan aber es hat mich so sehr fasziniert, dass es noch heute zu den wertvollsten Momenten meiner Zeit bei der LVZ gehört. Udo Lindenberg hat mich mit seiner Kreativität und seiner Verrücktheit nahezu überfordert, hat mich mit seiner Nähe und Wärme gefesselt. Ein unglaublich faszinierender Mensch und ich (und mein Onkel) habe das Rohmaterial des Drehs, der so viel mehr war, als ein normales Interview. Danke Udo!
Besser kann man es nicht formulieren, danke Schnurznase!! Klingt fast schon bisschen wie ein Nachruf. Und das ” Rohmaterial” rücke ich nie wieder raus. Egal was noch alles kommt, eine Sternstunde deines Schaffens!!