Wir leben wieder in Deutschland
Ihr habt keine Ahnung wie groß mein schlechtes Gewissen ist, weil ich mein Baby, mein Herzensprojekt – nämlich diesen Blog- so lang vernachlässigt habe. Erst letztes Wochenende bekam ich wieder eine Mail eines Lesers: „Du lebst ja momentan in Zypern…“ ÄH NEIN, schon lang nicht mehr. Es wird höchste Zeit meiner Social Media Welt und den Vorbereitungen meiner Lesetour kurz den Rücken zu kehren und mich um den Ursprung all meiner Bücher und Social Media Erfolge zu kümmern, meiner Seite hier.
Die, die hier von Beginn an mitlesen, kennen das ja mittlerweile: Kristina schreibt ewig nix, entschuldigt sich dann und taucht wieder ewig ab. Aber diesmal habe ich den Vogel abgeschossen, der letzte Post ist ein Jahr her, das kann man nicht entschuldigen, ich versuche es trotzdem:
Ich starte bei der wichtigsten Sache und versuche dann in den nächsten Wochen alles aufzuarbeiten, was in den letzten Monaten passiert ist. Kurzer Teaser: Wohnungssuche (ich hatte die Hoffnung schon fast verloren), Umzug (mal wieder), neues Buch (“Made in Sachsen”), als Sachsen-Muddi viral gegangen (unfassbare Story) und mal wieder die Eingewöhnung der Kids in einem neuen Kindergarten. Aber wie versprochen das Wichtigste zuerst:
Wir sind wieder in Deutschland, wie sind jetzt Franken. 😊
Warum ich das so betone, schließlich bin ich ja Deutsche? Immer, wenn ich versuche mir klar zu machen, dass ich SIEBEN Jahre im Ausland gelebt habe, glaube ich mir selbst nicht. Über fünf Jahre Dänemark und 1,5 Jahre Zypern sind einfach surreal. Auch nach zehn Monaten zurück in Deutschland noch. Als klar war, dass wir zurück Richtung Heimat gehen, hatte ich große Bedenken, ob ich noch „deutsch sein kann“ und vor allem will. Ich will ehrlich sein, ich wäre gern weiter durch andere Länder getingelt, um die Sprachen, Kulturen und Menschen dort besser kennenzulernen. Wie ihr aber wisst, entscheide ich schon lang nicht mehr nur für mich allein. Das Fußballbusiness hatte andere Pläne mit uns, wir leben jetzt in Fürth.
Ich glaube nach den ersten Monaten, hier in Bayern, dass wir uns kaum schneller hätten wohlfühlen und einleben können. Die Franken erinnern mich oft an die Sachsen. Wenn man sie erst einmal erobert hat, wird man bedingungslos unterstützt, herzlich aufgenommen und wird Teil einer tollen Gemeinschaft. Kennt ihr das “Schäufele”? Da können Smörrebröd und Gyros einpacken, wenn der Schweinebraten mit Schwarte um die Ecke kommt. Oh, ich schweife ab, auch das ist offensichtlich nicht besser geworden.
Ich genieße also schon wieder typisch deutsche Kost und trotzdem ist alles anders, irgendwie. Von einem viel zu großen Haus mit Pool und Garten in Zypern ging es zurück in eine Wohnung ohne Garten und Pool, so wie es vor unseren Auslandsaufenthalten eigentlich immer war. Wisst ihr, wer den Umzug und die neuen Gegebenheiten wie echte Profis weggesteckt hat? Genau, Liva und William! Es gibt keinen Pool und kein Meer? Dann gehen wir halt ins Freibad! Es gibt keinen eigenen Garten? Dann gehen wir halt auf den Spielplatz! Wie, im Kindergarten wird nicht mehr dänisch oder englisch gesprochen? Dann sprechen wir eben deutsch! Für die beiden (3 und 5) war es bereits der zweite Umzug, der dritte Kindergarten und sie machen es unglaublich. Für mich ist es mittlerweile glaube ich der siebte Umzug, aber wer weiß das schon so genau 😊Und glücklicherweise bin ich schon immer ein Typ, der mit Veränderung gut zurecht kommt, eventuell sogar ein bisschen süchtig danach ist.
Ich weiß noch genau wie sich mein erster Einkauf nach dem Umzug in Fürth angefühlt hat: Sofort kam ein Gefühl von „Zuhause sein“ in mir auf. Das erste Mal seit Jahren habe ich die Gespräche um mich herum ohne Schwierigkeiten verstanden, auch wenn Fränkisch ne Sprache für sich ist, sehr spannender Dialekt. Immer noch leichter als Griechisch. 😊 Zurück zum Thema: Die Produkte im Supermarkt waren mir wieder vertraut, auch am Bezahlsystem hatte sich nichts geändert. Als ich durch die Gänge lief waren die vielen Jahre Ausland plötzlich ganz weit weg, als wäre ich nie weg gewesen. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich das mal so empfinde. Immer überall in meiner Muttersprache kommunizieren zu können, macht alles so viel leichter. Vor allem beim Ummelden, Anmelden, Registieren, Beantragen und all dem anderen Wahnsinn, der nach dem Umzug, zurück nach Deutschland, auf uns gewartet hat.
Für alle die nicht wissen wo Fürth liegt, hier die wichtigste Information und vielleicht auch einer der Hauptgründe, warum es diese Stadt geworden ist: Fürth liegt nur 2,5 Autostunden von Langenreinsdorf und damit meinen Eltern entfernt und wir brauchen keine zwei Stunden bis zur Familie von Mr. Z nach Schwäbisch Gmünd. Wenn ich da an die 10-stündige Autofahrt von Kopenhagen nach Sachsen denke, oder den 4-stündigen Flug von von Limassol in die Heimat frage ich mich, wie wir das all die Jahre gemacht haben.
Soviel erstmal für heute. Wie versprochen bekommt ihr in der nächsten Zeit alle Details zum Umzug und unserem „neuen Leben“. Stellt mir gern per Nachricht oder unten in den Kommentaren Fragen, die beantworte ich dann im nächsten Text.
Danke für Eure Geduld, ich bin wieder da und freue mich, wenn ihr es auch noch seid. Verzeiht mir, bitte! 🙂
Erst einmal vorab: ich freue mich total, dass es auf deiner Internetseite einen neuen Eintrag gibt! Die Berichte hier finde ich viel besser, als all das ganz Social Media Gedöns – aber das ist nur meine persönliche Meinung….
Mir gefällt, dass du schreibst, dass sich alles sofort normal anfühlte-beim einkaufen usw. Diesen Gedanken habe ich manchmal, wenn ich an die Corona Zeit zurück denke. Vor nicht allzu langer Zeit sind wir überall beim einkaufen, in der Bahn, beim Arzt und in der Kita mit Maske rum gelaufen. Jetzt ist alles wieder „normal“ und die Gegebenheiten von noch vor einem Jahr wirken total weit weg und surreal…
Also ich freu mich auf weitere Berichte von dir! Erzähl gern mehr über die Franken, ich weiß nur, dass die fränkische Schweiz tolle Kletterfelsen zu bieten hat…;-)
Konnte ich mir fast denken, dass ich dich nicht mehr zum Social Media Fan mache 🙂 Schön, dass du mir treu bleibst!
Sehr geehrte Frau Kristina vom Dorf, ich bin gestern 31.01.24, überraschend um die Mittagszeit in Ihrer sächs,schen Mundart gelandet. Und war begeistert.
Im canadischen Inuvik, Northwest Territorium, behalten die Kinderchen schon sehr früh das Inuvialuktun bei. Dort hoch oben im Norden gibt viele Dialekte.Ich denke mal, aus dem Dänischen(Grönland) in Ihrem Herzen wissen Sie wie ich auch fühle.
Danke, alles erdenklich Gute.
Charlotte M.Wagener
Vielen lieben Dank für deine liebe Nachricht, darüber freue ich mich wirklich sehr.
Wilkommen zurück Kristina.
Mir ist nicht vieles neu, habe Dich ja auf Facebook und Instagram verfolgt 🙂 Habe sogar Deine Franken-Video gesehen/gehört. Muss sagen eine Sprache mit Herausforderungen. Es scheint Ihr seid alle gut in Führt gelandet. Ich drücke euch alle die Daumen dass euer Aufenthalt eine Succes wird.
Freundliche Grüsse aus Dänemark
Mir gefällt, wie schön Du schreibst, und dass, Deine Erfahrungen wirklich interessant sind und zum Anderen gefällt mir der Blog auch, weil ich selbst Landei aus Überzeugung bin, und eigentlich nie wieder in einer Stadt leben möchte.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang, vielen lieben Dank für deine Nachricht, ich habe mich sehr darüber gefreut!