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33 Jahre, erste graue Haare!

Mein 16-jähriges Ich am Geburtstagstisch.

Es ist mir nicht gelungen eine noch blöder Überschrift zu wählen, ich musste lachen, deshalb habe ich den Arbeitstitel des Textes auch nicht mehr geändert. Warum sich allerdings beide Überschriften reimen weiß ich auch nicht. Heute ist mein 33 Geburtstag, verrückt. Alles daran ist verrückt. Mit der Zahl 33 an sich kann ich noch gut leben, für mich geht erst die 34 stark auf die 40 zu 🙂 Mit 40 denke ich dann vielleicht mal daran erwachsen zu werden, jetzt noch nicht.

Gefühlt war ich immer ein kleiner Rebell, früher sogar wirklich fies und ein echter Menschenhasser. Vor allem meine Mitschüler, aber auch gut Freunde, die es nicht verdient hatten, mussten unter mir leiden. Mit den Jahren hat sich das geändert, alles allein und auf eigene Faust machen ist einfach nicht schön. Dieses ewige Kind sein, etwas Verrücktes an sich haben und bloß nicht zum Spießer mutieren rede ich mir weiterhin ein. Doch eigentlich bin ich doch schon mittendrin, im “Erwachsenendasein”.

Ich bin 33 Jahre jung, habe zwei wundervolle Kinder, lebe in meinem Haus am Meer, schreibe Blogbeiträge und Bücher und als wäre das nicht schon spießig und erwachsen genug, bin ich auch noch verheiratet. Was soll ich sagen? Ich liebe mein Spießer-Erwachsenen-Dasein. Noch mehr liebe ich aber die Momente in denen ich mit Liva laut quickend durch das Wohnzimmer renne, wir Fratzen schneiden oder ich William (dem armen wehrlosen Baby) Aufkleber auf die Stirn klebe und ihn zusammen mit Liva ärgere. Ich liebe es mit Mr. Z rumzublödeln und zu singen, deutlich mehr als die Steuererklärung zu machen oder einen Pass zu beantragen. Ich kaufe mir noch immer Staubfängerhausschuhe die aussehen wie Tiere, dann trage ich diese einen Monat und lasse sie in der Ecke liegen. Das mache ich immer noch lieber als Schuhe putzen oder bügeln. Ich liebe es mich zu verkleiden oder Leute nach ihrer Lebensgeschichte auszuquetschen, deutlich mehr als irgendwelche pseudo-seriösen Gespräche unter Erwachsenen zu führen. Wenn ich die “Toten Hosen” oder “Die Ärzte” höre kommt das unzähmbare Mädchen von früher am meisten durch. Dann bin ich wieder das pokende Erste-Reihe-Girl von früher. Nirgendwo fühle ich mich so frei und glücklich wie auf diesen Konzerten. Dann brauche ich niemand, nur mich und die Musik. Auch wenn mein Leben etwas spießiger ist als früher, ein Spießer und Erwachsener bin ich also offensichtlich noch lange nicht. Oder Erwachsene sind gar nicht so langweilig und öde wie ich immer dachte.

Vor zwei Jahren hatte ich Euch von meinem ersten grauen Haar berichtet, ich befürchte es werden mehr. Noch zupfe ich sie fleißig raus, wenn ich bald mit einer Glatze vorm Spiegel stehe, sollte ich vielleicht doch lieber über das Färben nachdenken. Ich habe vor einiger Zeit einen Text gefunden indem es darum ging, was mein früheres Ich über mich denken würde. Eine tolle Idee und mein Geburtstag ist der perfekte Anlass mein früheres, jüngeres und rebellisches Ich mal zu fragen, wie es mich findet:

Mein 16-jähriges Ich wäre begeistert von der Tatsache, dass ich im Ausland lebe und mein Haus direkt am Meer steht. Bei dem Wort Dänemark würde ich mich aber wahrscheinlich auslachen, früher wäre ich nie in ein kaltes Land ausgewandert. Die Tatsache, dass ich Autorin bin und einen eigenen Blog habe, hätte ich schon damals richtig cool gefunden. Ich würde aber sicher wissen wollen was aus meinen Plänen geworden ist nach Hollywood zu gehen oder zumindest Schauspielerin oder Moderatorin werden zu wollen. Wenn ich dann von meinen zwei Kindern erzähle, würde mir mein jüngeres Ich kein Wort glauben. Ich wollte eine ganze Zeit lang keine Kinder und dann mit 33 schon zwei, eine Überraschung. Um mein jüngeres Ich noch mehr zu schocken erzähle ich auch von meiner Ehe, damit dürfte es dann endgültig überfordert sein. Allerdings wird es mit großen Augen dastehen und stauen, wenn es erfährt, dass ich einen bekannten Fußball-Trainer geheiratet habe. Damit wäre ich endgültig wieder ein spannendes und cooles altes Ich. Ich denke die 16-jährige Kristina würde sich wirklich gern mit der Kristina von heute unterhalten und sie sicher spannend finden und sie als Vorbild sehen.

So ist mein Geburtstags-Text irgendwie zeitgleich eine Lebens-Bestands-Aufnahme geworden. Ich freue mich auf mein neues Lebensjahr und wünsche mir nichts außer Gesundheit. Alles andere bekomme ich selbst hin. Ich nehme mir vor noch etwas mehr auf die Party-Kristina von früher zu achten, dass diese trotz Mama-Dasein und Alltag nicht völlig verschwindet. Immerhin bin ich nicht 33 Jahre alt, sondern 33 Jahre jung!

PROST!

3 Gedanken zu „33 Jahre, erste graue Haare!

  • Januar 7, 2020 um 4:17 pm
    Permalink

    An die Party-Kristina: fürs Toten Hosen Konzert am 15.7. in Dresden haben wir noch 2 zusätzliche Karten, die noch keinen Besitzer haben….Happy Birthday meine Liebe!💕💖

    Antworten
    • Januar 7, 2020 um 6:55 pm
      Permalink

      Ich wäre so so glücklich, wenn das irgendwie klappt. Wir bleiben in Kontakt.

      Antworten
  • Pingback:Da bin ich wieder! - Kristina vom Dorf

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