Die Eingewöhnung Teil 3

Von Rückschlägen und Erfolgen!

Nachdem die erste Woche der Eingewöhnung schlechter lief, als ich ursprünglich dachte, beschloss ich, das ganze etwas entspannter anzugehen. Da ich flexible Arbeits- oder eben Studienzeiten habe, wollte ich William die Zeit geben, die er braucht. Eine Freundin hat mal zu mir gesagt, dass es bei ihrem Kind ein halbes Jahr gedauert hat, bis es sich wirklich wohlgefühlt hat. Das wäre allerdings meine Horrorvorstellung, wenn es so laufen würde. Nicht, weil ich dann ein halbes Jahr lang ständig zwischen zuhause und dem Kindergarten hin und her pendeln müsste, sondern weil ich dann einfach irgendwann das Gefühl hätte, dass die Krippe nichts für meinen kleinen Ritter ist.


Aber so weit ist es ja noch nicht. William ist jetzt in der zweiten Woche und es läuft schon etwas besser. An diesem Tag hole ich ihn erst nach zwei Stunden ab und er schreit nicht mehr, wenn ich den Raum der Kita betrete. Allerdings macht er etwas anderes: Er niest! Einmal, zweimal, dreimal. Bei jeder Mami dürften spätestens jetzt die Alarmglocken läuten. Wir sind also in Woche zwei angekommen und William ist das erste Mal erkältet und das gleich so richtig! Husten, Schnupfen und Fieber. Das war es erstmal, mit der Eingewöhnung. Es hat dann auch ganze neun Tage gedauert, bis William wieder fit war. Natürlich wollte ich ihn nicht angeschlagen in die Krippe geben, wenn er krank ist, braucht er seine Mami. Ich hoffe nur, dass wir jetzt nicht aller drei Wochen krank Zuhause sitzen. Natürlich haben sich alle anderen Familienmitglieder angesteckt. Es kann halt einfach keiner die Finger vom süßem William lassen. Und dort, wo geknutscht und umarmt wird, da ist auch Schnotter, viel Schnotter. 🙂


In Woche drei starten wir dann gefühlt von vorn. Drama an der Tür, Drama beim Abholen und Mama hofft, dass es endlich etwas besser wird. In den nächsten Tagen bleiben wir bei den zwei Stunden und gegen Ende der Woche beruhigt sich die Lage tatsächlich. William läuft mittlerweile allein mit seiner tollen, großen Schwester ins Gebäude und nur die letzten Meter über die Zimmerschwelle, also die Übergabe, habe ich den dicken Wombat auf dem Arm.
In Woche vier ist dann plötzlich alles andres. William beginnt zu spielen, will mit essen und hat sich schwer in seine Erzieherin Dorte verliebt. Endlich geht er gern. Am letzten Tag der Woche schläft er sogar das erste Mal mit in der Krippe und es funktioniert sofort. Mein kleiner Ritter ist jetzt ein richtiges Krippenkind.
Seither sind schon wieder ein paar Wochen vergangen und es ist mittlerweile das Normalste der Welt, dass William und Liva am Morgen zusammen in die Kita gehen, sich gemeinsam ausziehen, ihre Hausschuhe anziehen, die kleinen Batschehändchen waschen und dann jeder in sein Zimmer geht. Und Mama? Die ist peinlich stolz und so glücklich, dass sich ihre Kids wohlfühlen.

Wenn das Wetter schön ist und die Kids draußen spielen dürfen, dann treffen auch William und Liva aufeinander. Livchen ist so stolz, wenn sie ihren kleinen Bruder an der Hand über das Kindergartengrundstück und den riesen Garten führen kann. Aber alles hat seine Grenzen. Nach einer gewissen Zeit gibt sie William mit den Worten: „Ich möchte auch mal mit den Großen spielen“ bei der Erzieherin wieder ab. Aber wehe ein anderes Kindergartenkind will mit William abhängen, dann stellt sie sich wie eine Security-Dame neben ihn und verbietet jeglichen Körperkontakt. Einfach zum Verlieben die zwei.


Williams erste Worte waren ja Mama und Papa. Nun wurde sein Wortschatz bereits um „tak“ (danke) und „se“ (guck mal) erweitert. Der kleine Ritter quatscht also nach zwei Monaten Kindergarten dänisch, wer hätte das gedacht!

Wie lang hat die Eingewöhnung bei Euren Kids gedauert und wie sehr habt ihr gelitten?

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