Eingewöhnung in der Krippe

Beim ersten Mal tats noch weh…

… beim zweiten Mal aber irgendwie auch.

Ziemlich genau vor zwei Jahren hatte ich die Eingewöhnung mit unserer Tochter Liva (3) und morgen ist mein Ritter William dran (14 Monate). Ich dachte, dass es entspannt wird, immerhin habe ich das alles schon einmal durch und bei Liva hätte es besser nicht laufen können. Nach einer Woche war die Eingewöhnung vorbei und bis heute geht sie total gern in den Kindergarten. Bei ihrem Bruder könnte es ähnlich werden. William und Liva werden dann in der selben Einrichtung sein, der kleine Ritter kommt sogar in ihre damalige Gruppe, ich kenne also auch die Erzieherinnen. William läuft, plappert, ist hart im Nehmen und liebt es mit anderen Kindern zu spielen. Er ist sowas von bereit, warum bin ich es denn dann nicht?

Um die Sprache machen ich mir diesmal überhaupt keine Sorgen. Ja, der Kindergarten ist eine dänische Einrichtung und keiner wird deutsch mit William sprechen, aber die Erfahrung zeigt, für so kleine Kinder ist das überhaupt kein Problem. Bei Liva war das damals mit der Zweisprachigkeit so. Wir sind super happy mit der Krippe und dem Kindergarten und trotzdem bleiben immer Grundbedenken, dass es dem Kleinen schwer fallen könnte. Eigentlich schwachsinnig. William ist kein Klammeräffchen, er fühlt sich auch schnell mit Fremden wohl und liebt es zu beobachten. Er ist ein waghalsiger Kletterer, ich glaube das macht mir am meisten Angst. Der dänische Erziehungsstil ist sehr viel lockerer als der in Deutschland. Wenn die Kinder klettern wollen, dann sollen sie klettern. Wenn sie fallen, dann haben sie etwas gelernt. Williams Gesichtsfarbe ist schon jetzt häufiger blau, statt hautfarben, das wird in der Krippe sicher nicht besser. Witzigerweise werden die meisten Beulen von den Pädagogen auch gar nicht aufgeklärt. Es ist also normal, wenn man ab und zu ein demoliertes Kind zurückbekommt.

William ist der Typ “Ich verlasse mal das Kindergartengelände, wenn das Tor offen ist und erkunde die Welt”. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren wie es mit dem Junior wird. Oftmals verhalten sich die Mäuse außerhalb der eigenen vier Wände ja anders, als bei den Eltern. Diesmal möchte ich bewusst aufschreiben wie ich mir William in der Krippe vorstelle, nach der Eingewöhnungszeit werde ich das schon wieder alles vergessen haben. Also mal schauen, ob ich richtig liege:

Ich glaube William wird mit seiner positiven Art und seinem Lächeln die Herzen im Sturm erobern. Er wird essen was das Zeug hält, das gehört nämlich zu seinen größten Hobbys. Er wird am liebsten draußen spielen und sich gut durchsetzen können. Ob er dann tatsächlich so schnell wie Liva mit der Eingewöhnung ist, weiß ich nicht, aber ich denke nach zwei Wochen wird er das Zepter an sich gerissen haben.

In Dänemark können die Kinder übrigens in manchen Einrichtungen schon ab 6 Monaten starten. Das wäre mir viel zu früh. Für mich ist immer entscheidend, das mein Kind laufen kann. Ich finde den Gedanken schrecklich, dass die kleinen Würmer den ganzen Tag auf dem Boden oder im Stühlchen sitzen und mehr oder weniger nur zuschauen können, was um sie herum passiert. Ich hatte das große Glück, dass ich das ganze Babyjahr mit William Zuhause genießen konnte. Doch nun möchte ich wieder arbeiten und studieren und der kleine Ritter darf ein paar Stunden am Tag die große Welt erleben, trotz Corona.

Die Eingewöhnung kann übrigens normal stattfinden, trotz der Corona Richtlinien. ich darf also zu Beginn mit ins Zimmer und William kann sich langsam an die neue Welt gewöhnen, mit Mami. Mal gucken, wer am Ende mehr heult. 🙂

Ihr werdet in den nächsten Beiträgen erfahren wie es wirklich war, wie die ersten Tage und Wochen liefen. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ihr Eure Erfahrungen mit mir teilt. Wie lang hat es bei Euren Kids gedauert und ab welchem Alter sind sie gegangen? Wie schwer ist es Euch gefallen und würdet ihr alles wieder so machen?

PS: Das Titelbild zum Beitrag hat Liva gemacht.

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