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Fasching in Dänemark – zumindest fast.

 

 

Man muss sich nur zu helfen wissen. 

Ich hatte es euch ja versprochen, heute soll es um das wunderbare Thema Fasching gehen. Die Dänen haben eine ganz besondere Art, der fünften Jahreszeit nachzukommen, sie ignorieren sie, zumindest überwiegend. Und damit habe ich ein fettes Problem: Wohin mit meiner „mit der Muttermilch aufgesaugten“ Faschingslust? Ich war mit ein paar Monaten das erste Mal beim Fasching in Langenreinsdorf (meine Mutsch würde jetzt noch hinzufügen, dass ich ein Herz auf meiner Babyspeckwange gemalt bekommen hatte), mein Vattke war jahrelang Faschingschef beim LFC (Langenreinsdorfer Faschingsclub) und ich ebenso im Programm und bei allen anderen närrischen Schweinerein vertreten. Soll das dieses Jahr, durch meinem Umzug nach Dänemark, alles ausfallen?

„Fastelavn“ (Fastnacht) bringt in Dänemark seine ganz eigene Tradition mit sich, für meinen Geschmack fällt diese aber etwas klein aus. Vielleicht liegt es auch daran, dass es hier einen traditionellen Karneval an Pfingsten gibt. Wie dieser ausfällt und was genau dann losgeht, ich werde natürlich versuchen davon zu berichten. Jetzt, wo bei uns zum Faschingswochenende und Rosenmontag der Bär steppt, stellen sich die Dänen tot, nur die Kinder verkleiden sich und ziehen am Rosenmontag von Haus zu Haus. Dabei wird gesungen und mit einer Blechdose etwas Geld gesammelt. Geld? Na toll, wofür habe ich dann tonnenweise Süßes gekauft, wir haben früher beim Betteln (nicht am Rosenmontag) eher um ungesunde Kleinigkeiten gebeten. Auf der Halbinsel Amagar finden zwar traditionelle Faschingsumzüge statt, leider kann ich euch davon aber nicht berichten, denn ich habe die Flucht ergriffen und ein vernarrtes Wochenende in der Heimat verbracht: Langenreinsdorf HELAU!

Ich wusste, dass ich verkümmern würde, wenn ich versuchen würde den Fasching völlig auszublenden. Also habe ich kurzerhand ein Ticket gebucht und bin in die Heimat aufgebrochen. Der Grundgedanke war: Entspannt das Programm und die Vereinsmitglieder sehen, viel tanzen und noch mehr quatschen. Eigentlich hat auch alles super geklappt, außer der Wunschvorstellung mit dem Programm. Auch in Sachsen wütet die Erkältungswelle gerade enorm (damit fallen auch Darsteller aus dem Faschingsprogramm aus) und ehe du dich versiehst hast du eine A4 Seite voller Text zum Lernen in der Hand und sitzt zwei Stunden später in einem Schlauchboot, um 300 Leute zu bespaßen. Ich habe mir wie immer vor dem Programm in die Höschen gemacht aber es gibt nichts Besseres, als bei einer Samstagabend Veranstaltung die Besucher zu animieren, zu provozieren und mit ihnen zu lachen. Das mit dem Text hatte sich dann auch schnell erledigt, am besten geht es eben live und spontan.

Der Abend war genial. Nachdem ich den Oberbürgermeister und seinen direkten Wahlkampfkonkurrenten mit meinem Schlauchboot über den Saal gejagt habe, konnte der gemütliche Teil des Abends beginnen. Ich hatte super Gespräche, guten Sekt und das ein oder andere wilde Tänzchen. Am besten hat mir übrigens der Satz gefallen: „Hey Kristina, ich lese immer mal in deinem Blog.“ 😊 Ihr seid wirklich toll und fleißige Leser. Deshalb hoffe ich, dass ihr euren Faschings-Kater los seid, sonst fehlt mir ja entscheidende Leserschaft, wenn am Wochenende alle zur Faschingsparty auf dem Saal waren. 😊 Ein Großteil der tollen Bilder über dem Text kommen übrigens von unserem Faschingsfotografen Mario Forster, ohne ihn wäre ich aufgeschmissen gewesen.

Dennoch ist am Rosenmontag die Zeit gekommen, um die Rückreise anzutreten. Als im Auto zum Bahnhof die Polonaise läuft, mein Fuß zu wippen beginnt und mein Unterbewusstsein stimmungsvoll und laut mitsingt wird mit klar: Ich könnte noch, ich hätte noch Lust auf eine weitere Runde in meinem knallroten Gummiboot, mit griechischem Wein in der Hand, um atemlos durch die Nacht zu schippern und Marmor, Stein und Eisen bricht zu trällern.

HELAU meine Narren, es war mir eine Ehre und vor allem ein Fest!!!

3 Gedanken zu „Fasching in Dänemark – zumindest fast.

  • Februar 27, 2017 um 6:56 pm
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    Ein Glück ,daß Du einem spontanen Einfall zufolge die Heimat besucht hast.
    So konntest Du die krankheitsbedingten Absagen der Langenreinsdorfer Faschingsgrößen
    auffangen.
    Wie man am Video erkennen kann “gelernt ist halt gelernt”
    Helau !!!!!!!!!!

    Antworten
  • Februar 27, 2017 um 7:30 pm
    Permalink

    oh es ist so schön, noch einmal vom Langenreinsdorfer Fasching zu lesen und ein paar Bilder zu sehen!!!! und sehr sehr gern hätte ich nochmal das Programm mit deiner Teilnahme diese Woche gesehen!!! Aber das letzte Wochenende war auch sehr toll und im übrigen gehöre ich auch zu den Erkältungsopfern – diesen Samstag habe ich auf dem Sofa verbracht und bin ausschließlich zum Tee kochen eine Polonaise im Kopf tanzend zwischen Küche und Wohnzimmer umhergewandelt… Langenreinsdorf HELAU!

    Antworten
  • März 1, 2017 um 10:07 pm
    Permalink

    Schön das du dabei warst meine Liebe! Danke für deinen Einsatz.
    Einen dicken knutsch nach Dänemark von uns allen 😘

    Antworten

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